Dienstag, 1. Dezember 2015

Nachtrag zum Totensonntag: bittere, aber auch versöhnliche Gedanken über den Tod

Gerade lese ich wieder eines von Terry Pratchetts meisterhafen Büchern, und zwar eines aus der TOD-Reihe, "Alles Sense". Der Tod wird in den Ruhestand versetzt, weil er gewisse Ausnahmen gemacht hat, die nicht zulässig waren, und kaum, dass nicht mehr "ordentlich" gestorben wird, bricht das Chaos in Ankh-Morpork, der größten und dreckigsten Stadt auf der Scheibenwelt aus. Untote müssen Selbsthilfegruppen bilden, und sich rückstauende Lebensenergie treibt irre Blüten. Terry Pratchett, einer meiner absoluten Lieblingsautoren, ist in diesem Jahre sehr zu meinem Kummer selbst verstorben, im Alter von nur 66, an einer selteneren Form von Alzheimer. Die Art jedoch, mit der er in seinen Scheibenweltbüchern über den Tod schrieb, tröstete mich ein wenig, denn er ging sehr humorvoll mit dem Thema Tod um, (Und auch ernsthaft, zum Beispiel in einer BBC-Sendung über Totkranke, die in die Schweiz fahren, um zu sterben, und dabei, "was könnte englischer sein", so Pratchett, noch eine gute Tasse Tee genießen. Der Tod ist eine Angelegenheit, die wie fast alles gute wie böse Seiten hat. Es ist schlimm, wenn junge Menschen, die ihr Leben vor sich haben, sterben. Es scheint sinnlos und verursacht lebenslangen Kummer bei den Hinterbliebenen. Der Tod kann aber auch Erlöser sein von schrecklicher Pein und von Schmerzen. Es ist auch eine Sache, wie man damit umgeht - ob man ihn verleugnet, unter den Tisch kehrt, nicht drüber spricht, oder ob man seine lieben Verstorbenen feiert, wie in Mexiko am Tag der Toten. Eines ist tröstlich: Wir alle müssen sterben, da gibt es keine Ausnahme. Und viele, viele, viele sind vor uns gegangen. Es gehört zum Leben. So ist es - leider. Aber ein Mensch, der geliebt wurde, wird in gewisser Weise unsterblich, denn die Liebe bleibt auch weit über den Tod hinaus bestehen!
TEXT & Illustration (c) KBOTHA
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